Nachhaltig reisen – doch wie?

Tipps für nachhaltiges, bewusstes & genussvolles Reisen

Laut der UN-Welttourismusorganisation UNWTO ist Tourismus nachhaltig, wenn seine gegenwärtigen und zukünftigen ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen vollumfänglich berücksichtigt und die Bedürfnisse der Besucher:innen, der Industrie, der Umwelt und der Einheimischen berücksichtigt werden.

G.L.Ü.C.K.-FORMEL

Fünf Buchstaben reichen zum Reiseglück:
Gemächlich unterwegs sein 
Lokales bevorzugen
Überraschungen zulassen
CO2-Ausstoss senken
Korrekten Preis bezahlen.

So zu reisen, führt zu nachhaltigem Glück


Die SympathieMagazine vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung sind die etwas anderen Reiseführer. Sie sind informativ, unterhaltsam und helfen, Land und Leute, deren Kultur und Geschichte besser zu verstehen. hier gehts zum Shop

Erst informieren, dann buchen

Auf Overtourism und Netflix-Hotspots verzichten

Die Wahl des Reiseziels, der Route, des Verkehrsmittels, der Unterkunft und die Reisedauer sind für die persönliche CO2-Bilanz von entscheidender Bedeutung.
Auf Netflix & co werde tolle Orte gezeigt und nehmen Einfluss auf die Reiseplanung. In die Ferne oder in eine europäische Stadt? Amsterdam, Barcelona, Venedig, Machu Picchu in Peru oder viele Strände auf der Welt sind sehenswerte Orte. Sie haben jedoch ein Problem: Sie sind zu beliebt und es entwickelt sich «Overtourism».

Die Touristenmassen fordern die Regierungen, denn die dort lebenden Menschen profitieren vielleicht, aber leiden auch darunter. Erste Restriktionen wurden bereits umgesetzt um ökologische, soziale und ökonomische Ziele mit den Wünschen der Gäste in Einklang zu bringen, doch der Weg ist noch weit.
Die Mitglieder des Schweizer Reise-Verbandes setzen in der Beratung auch auf verantwortungsvolle Reisen. Die Mitarbeitenden kennen attraktive Alternativen zu den Hotspots, lassen Sie sich beraten.

Reiseziel und Transportmittel wählen

Vermeiden, reduzieren, Klimaschutzbeitrag leisten

Die Wahl des Transportmittels hängt vom Reiseziel und -dauer ab. Bei einem Radius von drei bis fünf Stunden empfehlen wir mit der klimafreundlicheren Bahn (oder Bus) zu reisen. Wer nicht auf das Flugzeug verzichten will, sollte eine Airline wählen, die mit einer modernen Flotte unterwegs ist. Bei neueren Flugzeugen ist der Treibstoffverbrauch deutlich tiefer. Wer mit dem Flugzeug in die Ferne reist, sollte nach Möglichkeit weniger oft, dafür länger unterwegs sein.

Empfehlung
"Je weiter ich reise, desto länger bleibe ich vor Ort. Dabei erhole ich mich besser und reduziere meine CO2-Emissionen." Wer trotzdem fliegt, kann den ökologischen Fussabdruck auch möglichst klein halten. 
myclimate ist in der Schweiz der SRV-Partner für wirksamen Klimaschutz. PS: Wer einen Klimaschutzbeitrag leistet, kann diesen Beitrag als Spende, welche in nachhaltige Projekte investiert wird, von den Steuern absetzen.

Nachhaltig geführte Unterkünfte

Ressourcen für spätere Generationen erhalten

Umfragen bestätigen das wachsende Interesse der Reisenden für eine nachhaltig geführte Unterkunft (Hotel, Pension, Gästehaus, Campingplatz etc.). Orientierung können Gütesiegel bieten. Allerdings gibt es weltweit über 200 Labels für «Nachhaltigkeit» im Tourismus. Ein Nachhaltigkeitslabel oder Zertifikat wird durch eine unabhängige Organisation vergeben. Das Label bestätigt, dass die Unterkunft nicht nur nach wirtschaftlichen, sondern auch nach ökologischen (wie Wasser- und Energieverbrauch, Abfallmanagement) und sozialen Kriterien, wie faire Arbeitsbedingungen oder ohne Kinderarbeit, geführt wird.

Die Nichtregierungsorganisation Global Sustainable Tourism Council GSTC entwickelte einen internationalen Standard für nachhaltigen Tourismus. Die Kriterien sind Minimumanforderungen, die von nachhaltigen Hotels und Reiseveranstaltern eingehalten werden sollten.

PS: Nachhaltig zertifizierte Unterkünfte sind nicht zwangsläufig teurer. 

Natur, Umwelt & Tiere respektieren

Eine Frage des Lebensstils

Der achtsame Umgang mit Natur und Umwelt unterwegs ist ein Zeichen von Respekt und Anstand gegenüber der lokalen Bevölkerung. 

  • Vermeiden von unnötigem Abfall wie Einwegverpackungen für Take-away Food, Getränke in Alu-Dosen oder PET-Flaschen, Plastiksäcke, etc. 
  • Generell nichts in der Natur hinterlassen, was Sie nicht selber antreffen möchten, darum ordentlich entsorgen oder wieder nach Hause / Unterkunft) nehmen.
  • Verwenden von wiederverwendbaren Trinkflaschen oder Tüten, Taschen etc.
  • kritisches Hinterfragen von touristischen Angeboten mit Tieren. Wenn die Grundsätze des Tier- und Artenschutzes nicht eingehalten werden, raten wir generell von einem Besuch ab. Das gilt zum Beispiel für den Besuch von Delfinarien, Elefantenstationen, etc.

Empfehlung
Tierschutz unterwegs - World Animal Protection  und KYMA sea conservation &research
Geschützte Tier- und Pflanzenarten - Artenschutzrechtliche Einfuhrbedingungen

 

Begegnungen unterwegs

Menschen- & Kinderrechte achten

Menschen stehen im Mittelpunkt einer Reise und als Reisende müssen wir den Menschen unterwegs auf Augenhöhe begegnen. Geduld, Achtsamkeit und Verständnis für andere Sitten und Gebräuche sind gefragt.  Neben den positiven Seiten des Tourismus als Wirtschaftsfaktor und Einnahmequelle hat dieser auch seine Schattenseiten: Das Risiko für die Missachtung von Menschen- und Kinderrechten erhöht sich. Mit der Wahl einer nachhaltig zertifizierten Unterkunft, nimmt man seine Verantwortung für die menschenrechtliche Sorgfalt wahr. Zertifizierte Unterkünfte achten auf die Einhaltung der Menschen- und Kinderrechte und verpflichten sich, diese einzuhalten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Schutz der Kinder gegen die sexuelle Ausbeutung.

Empfehlung
Kinderschutz und Tourismus - Nicht wegsehen!
Menschenrechte und Tourismus – Roundtable for Human Rights in Tourism

Wie fair sind Sie unterwegs?

Wer heute aufs Reisen nicht verzichten will oder kann, sollte sich Gedanken machen über die Auswirkungen einer Reise auf die Umwelt und die Menschen am Reiseziel.

  • Overtourism: Steht für überfüllte Reiseziele, unzufriedene Einwohner, fehlenden Freiraum.
  • Klimawandel: Wird u.a. durch den enormen, weltweiten Anstieg von Flugreisen und Kreuzfahrten angeheizt.
  • Plastikverschmutzung: Ist zu Land und zu Wasser derart gravierend, dass vielerorts bereits Verbote und Massnahmen umgesetzt werden mussten zum Schutz der Meere(-stiere).
  • Menschenrechte: Wenn zB. Hotels und Golfplätze so viel Wasser verbrauchen, dass Reisbauern für die Bewässerung nichts übrigbleibt, verletzt die Tourismusbranche damit auch Menschenrechte. 

Sie trennen Müll, kaufen fair Gehandeltes, regional, saisonal und biologisch Produziertes aber: Wie gut berücksichtigen Sie diese Werte in Ihren Ferien?
Finden sie es heraus mit dem fairunterwegs-Reisecheck.